11. Oktober 2020, 12:00 - 14:30 Uhr

Retten statt Reden - Kundgebung für Seenotrettung

Am 03.10.2013 kamen bei einem Bootsunglück vor der Insel Lampedusa mindestens 366 Menschen ums Leben. Acht Tage später, genau vor 7 Jahren, am 11.10.2013, geriet ein weiteres Boot vor der Insel in Seenot, weil die Notrufe von den italienischen und maltesischen Rettungsstellen zu lange ignoriert wurden. Es ertranken erneut 56 Menschen.

Diese humanitäre Katastrophe stellte damals den traurigen Tiefpunkt des Politikversagens in der Asyl- und Migrationspolitik der EU dar. Heute, sieben Jahre später, ist die Situation nahezu unverändert. Menschen werden immer noch auf seeuntaugliche Boote gezwungen und entweder sich selbst und dem Meer, oder im besten Falle den zivilen Seenotrettungsorganisationen überlassen. Solange die EU legale Fluchtwege blockiert und an ihrem Mantra zur Senkung des “Migrationsdrucks” festhält, aber keine solidarische Migrations- und Asylpolitik verfolgt, werden Flüchtende weiterhin über das Mittelmeer fliehen und in menschenunwürdigen Lagern, wie auf den griechischen Inseln, gefangen gehalten.

Gleichzeitig weigert sich die EU eine staatliche Seenotrettung zu organisieren. Stattdessen werden weiterhin Menschen und Organisationen, die Menschen aus Seenot retten, kriminalisiert und Seenotrettungsschiffe aus fadenscheinigen Gründen festgesetzt. Auch in Deutschland erschwert Verkehrsminister Scheuer durch die herbeigeführte Änderung der “Schiffsicherheitsverordnung”, die Seenotrettung sowie die Beobachtung der Einhaltung von Menschenrechten auf dem Mittelmeer.

Schließlich hat sich die Lage seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie noch weiter verschärft und Menschen in Seenot wird die Chance auf eine mögliche Rettung verwehrt. Die Situation erscheint uns mithin unerträglich.

Gegen all dies wollen wir auf die Straße gehen und dabei zugleich den Verstorbenen gedenken. Kommt am 11.10.2020 um 12 Uhr zum Roncalliplatz und protestiert gemeinsam mit uns gegen das Sterben im und auf dem Mittelmeer und gegen die Blockade der zivilen Seenotrettung durch staatliche Akteur*innen.


Wir fordern:
- Die konsequente Einhaltung und Umsetzung des Völkerrechts auch an den EU Außengrenzen.
- Sofortige Beendigung der Blockade und Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung.
- Eine FUNKTIONIERENDE, solidarische und europäisch organisierte sowie finanzierte Seenotrettung im zentralen Mittelmeer! Dazu gehört auch die Ausschiffung der Geretteten an einen sicheren Ort.
- KEINE Zusammenarbeit mit der sogenannten libyschen Küstenwache.

+++ Achtung +++
Bitte beachtet unser Hygienekonzept: haltet 1,5 m Abstand zueinander und setzt eine Mund-Nasenbedeckung auf!

Veranstalter: Sea-Eye Gruppe Köln, SOS MEDITERRANEE und Seebrücke Köln

Datum:
11.10.2020

Zeit:
12:00 - 14:30

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Veranstaltungsort
Roncalliplatz
am Kölner Dom 1, 50667 Köln
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