Theaterperformance ROOTS!ImPact
In dem performativen Theaterprojekt „ROOTS!ImPact“ beleuchten Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Musiker*innen aus verschiedenen Perspektiven das Thema „kulturelle Aneignung“. Initiator und Regisseur des Stücks ist Anas Ouriaghli, der den dringenden Bedarf der Auseinandersetzung erkannt hat und über das performative Medium des Theaters dieses sensible Thema aufgreift, mit den Darsteller*innen verarbeitet und ins Bewusstsein der Zuschauer*innen transportieren möchte.
Mit „kultureller Aneignung“ wird das Benutzen von kulturellen Zeichen, Überlieferungen, Ritualen oder z.B. Musikstilen von Minderheiten durch Vertreter einer privilegierten Bevölkerungsschicht bezeichnet, ohne dass diese sie in angemessener Weise würdigen oder auf respektvolle Weise anerkennt.
Die Debatte in den Medien hierzu hat erst vor einigen Monaten begonnen und bringt viel Verunsicherung mit sich. Plötzlich fühlen sich weiße Menschen bevormundet, weil sie bestimmte kulturelle Zeichen oder z.B. künstlerische Aspekte einer Kultur reproduzieren, ohne selbst Teil dieser Kultur zu sein.
Eine Kritik in diesem Zusammenhang ist z.B., dass weiße Menschen sich bestimmter kultureller Zeichen bedienen und diese in einen falschen Kontext stellen, ohne die damit verbundene kulturelle und historische Dimension zu verstehen oder erlebt zu haben. Als signifikantes Beispiel steht der Begriff „Dread“, der aus der Sklavenzeit stammt, denn er bedeutete zu jener Zeit „gefährlich“ und wurde von Sklavenhändlern benutzt, um den aus ihrer Sicht „Wilden“ eine Bezeichnung zu geben. Das Tragen von Dreadlocks durch Weiße wird in diesem Zusammenhang daher als problematisch angesehen, da die mit diesem kulturellen Teilaspekt verbundenen historischen Erfahrungen von schwarzen Minderheiten mit Ausbeutung, sowie die Erfahrungen mit Rassismus, untrennbar mit diesem äußerlichen Code verbunden sind.
Die dazugehörigen Fragenstellungen der Theaterperformance lauten demnach: Wem gehört welche Kultur? Wann hat man ein Anrecht darauf, sich bestimmter Aspekte einer Kultur zu bedienen? Wer entscheidet das? Welche Arten der kulturellen Aneignung gibt es? Wie kann ein respektvoller Umgang mit kulturellen Ritualen, Überlieferungen, Fertigkeiten sichergestellt werden, bei der die historische und kulturelle Dimension immer respektvoll mitgedacht wird, so dass der Ursprung einer bestimmten kulturellen Überlieferung immer sichtbar und differenziert vermittelt wird?
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch statt.
Eintritt: 5 Euro ermäßigt / 7 Euro im Vorverkauf über www.rausgegangen.de oder 6 Euro ermäßigt / 8 Euro an der Abendkasse. Bei Anmeldungen und für Fragen kontaktieren Sie bitte Frau Irini Karamitrou E-Mailadresse: kiart@mail.de. Mobil: +49 176 83 27 44 60.
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Datum:
23.11.2023
Zeit:
19:00
Venloer Str. 429, 50825 Köln
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